Nach einer sehr erholsamen Woche sind wir dann wieder aufgebrochen, dieses Mal mit dem Überlandbus hinauf in die Berge...
Fahrt mit dem Überlandbus von Chenkaladi nach Badulla Nach der tollen Erfahrung mit dem Zug war für uns klar, dass von nun an nur noch öffentliche Verkehrsmittel für uns in Frage kommen ;-). Weil in die Berge hinauf leider kein Zug fährt (für uns immer die erste Wahl) nahmen wir also den Überlandbus. Alternativ hätte ein privater Fahrer ca. 20 000 Rs gekostet. Mehrmals täglich bedient ein Bus die Strecke Batticaloa (Ostküste) - Badulla (östliches Hochland). Wir stiegen in Chenkaladi zu, das etwa 30 Tuk Tuk Minuten von Passikudah entfernt ist. Der nette Besitzer des Simla Inn Guesthouse hat uns mit seinem Tuk Tuk für 1000 Rs hingefahren, uns den genauen Abfahrtsort gezeigt und sogar jemand organisiert, der uns dann auch noch in den richtigen Bus setzen sollte. Das hat auch alles wunderbar geklappt . Abfahrt des Busses in Chenkaladi sollte um 1.30pm sein und der Bus war auch sehr pünktlich. Wir waren etwas zu früh dort. War aber kein Problem, denn die Bushaltestelle befand sich direkt bei einem Tea Shop und ein überdachtes Wartehäuschen mit Sitzbänken war auch vorhanden. Außerdem hatten wir auf diese Weise noch Gelegenheit, uns den kleinen Ort ein wenig näher anzusehen...
Die Busfahrt nach Badulla dauerte etwa 6 Stunden und kostete 200 Rs pro Person. Der Bus war anfangs nicht voll und wir hatten einen Sitzplatz. Die Türen und Fenster standen, wie auch bei den Zügen üblich, während der Fahrt offen, so dass es nicht zu stickig wurde. Allerdings war ein leichter Schal angenehm, der ein wenig vor Zugluft und Staub schützte. Es war schön zu sehen, wie sich draußen die Landschaft veränderte, die Straßen immer schmaler, die Kurven immer enger, die Natur immer üppiger und dichter wurde und allmählich die ersten Teesträucher auftauchten. Auf halber Strecke legte der Bus an einem Tea Shop eine kleine Pause ein, damit sich die Passagiere ein wenig stärken und /oder die Toilette benutzen konnten. Ständig sind Leute aus- oder zugestiegen, oft auf freier Strecke. Im Bus gab es dazu einen Knopf, den man betätigen konnte, um den Bus anzuhalten. So gab es immer viel zu schauen. Uns wurde keine Sekunde langweilig und die Busfahrt verging wie im Flug...
Als wir in Badulla ankamen war es schon dunkel. Wir mussten in der quirligen Provinzhauptstadt eine Weile herumfragen, bis wir schließlich einen Tuk Tuk Fahrer gefunden hatten, der uns für humane 1500 Rs nach Ella in unser nächstes Homestay brachte (ca. 30 Minuten Fahrtzeit). Andere Fahrer hatten teilweise total überzogene Preisvorstellungen. Wir bekamen Angebote von 2500 Rs aufwärts und sie ließen auch nicht mit sich reden. Wahrscheinlich lag es daran, dass es schon dunkel war. Aber Ende gut alles gut: Nach einer abenteuerlichen Anfahrt in Ella selbst, weil wir unser neues Zuhause, das Waterfalls Homestay, nicht gleich gefunden haben (es empfiehlt sich unbedingt eine Anreise bei Tageslicht), kamen wir schließlich müde aber überglücklich dort an und wurden herzlich empfangen...
Ella Ella ist ein kleines, beschauliches Travellerörtchen in paradiesischer Landschaft im östlichen Hochland. Als man uns unser gemütliches Zimmer im Waterfalls Homestay gezeigt hatte und wir uns ein wenig frisch gemacht hatten, gab es auch schon Abendessen: Super leckeres Rice and Curry ;-). Danach ein kühles Bier und nette Gespräche mit den anderen Gästen und der Abend war gerettet ... Das wunderschöne und bis ins Detail liebevoll gestaltete Homestay liegt etwas außerhalb von Ella mitten im Grünen am Hang mit tollem Blick auf die Little Rawana Ella Falls. Es ist ein Platz zum wohlfühlen. Wir hatten dort drei Übernachtungen eingeplant, wären aber gerne noch länger geblieben. Es wird von Karen und Martin Robertson betrieben, einem australischen Ehepaar, das schon lange in Sri Lanka lebt. Leider haben wir die beiden nicht persönlich kennengelernt, weil sie sich gerade im Ausland aufhielten. Noch ein weiterer Grund zum wiederkommen...
In Ella kann man tolle Wanderungen und Spaziergänge unternehmen. Sehr schön ist es, der Bahnstrecke entlang über die Gleise zu flanieren, die in Sri Lanka von der einheimischen Bevölkerung auch gerne als Fußwege genutzt werden. Die Landschaft ist faszinierend und beeindruckend vielfältig. Üppiges Grün, leuchtende Blütenpracht, Teesträucher, Obst und Gemüsegärten, Wasserfälle, hohe Gipfel mit herrlicher Weitsicht, tief eingeschnittene Täler. Man kommt sich wirklich vor wie im Paradies ;-). Nach jeder Biegung hat man wieder neue, wunderschöne Ausblicke und man kommt aus dem Staunen und Photographieren nicht mehr raus...
Unsere erste kleine Wanderung führte uns zum Little Adams Peak. Ein sehr schöner, von Ella Town aus bis hinauf zum Gipfel etwa einstündiger Spaziergang. Der Weg ist leicht zu finden und nicht allzu anstrengend. Zuerst folgt man etwa 1km lang der östlich von Ella Town abgehenden Straße Richtung Passara. Dann zweigt in einer scharfen Linkskurve der Weg nach rechts ab. Er führt durch eine Teeplantage. Vom Gipfel des Little Adams Peak hat man dann einen herrlichen Rundumblick in die schöne Bergwelt.
Am nächsten Tag sind wir über die Bahngleise in südlicher Richtung zum Ella Rock gewandert. Man passiert zunächst eine Eisenbahnbrücke und kurz vor dem 166 1/4 Meilen-Zeichen biegt man in einen Weg nach links ab. Dieser führt über eine Brücke, an Gemüsefeldern vorbei und dann durch lichten Wald den Hang hinauf. Der Weg verliert sich leider im Wald etwas und ist nicht leicht zu finden. Wir hatten das Glück, dass wir uns einem Paar mit einheimischem Führer anschließen konnten, sonst hätten wir wahrscheinlich Probleme gehabt, den richtigen Weg zu finden. Allerdings sieht man den Bergrücken, der zum Ella Rock hinaufführt, schon von unten, so dass man sich daran etwas orientieren kann. Das letzte Stück über den Bergrücken den steilen bewaldeten Hang hinauf ist allerdings recht anstrengend. Dafür wird man dann oben mit einer herrlichen Aussicht belohnt . Für die ganze Wanderung sollte man mindestens 4 Stunden einkalkulieren. Auf dem Rückweg kann man noch in einem der hübschen kleinen Restaurants entlang der Bahnstrecke einkehren.
Ella Town selbst ist ein nettes, kleines, touristisch geprägtes Örtchen. Es gibt ein paar recht originelle Restaurants und einen schmucken Bahnhof.
Zugfahrt von Ella nach Hatton Am ersten Tag unseres Aufenthaltes in Ella hatten die Zugführer gestreikt und wir hatten schon befürchtet, wir könnten nicht wie geplant mit dem Zug weiter fahren. Aber pünktlich am Vorabend unserer Abreise fuhren die Züge wieder. Wir konnten sie vom Waterfalls Homestay aus sehen. Man hatte von dort einen schönen Blick auf die Eisenbahnbrücke am gegenüber liegenden Hang. Wir sind mit dem Zug um 9.23 Uhr gefahren (er war auch sehr pünktlich) und waren gegen 13.30 Uhr in Hatton. Ein für uns bestelltes Tuk Tuk hatte uns zum Bahnhof gebracht (200 Rupies). Der Ticket-Schalter öffnete erst wenige Minuten vor Abfahrt des Zuges und wir mussten deshalb erstmal eine Weile warten, bis wir unser Ticket kaufen konnten. Mittlerweile hatte sich hinter uns auch schon eine lange Schlange gebildet. Wir wollten eigentlich wieder dritter Klasse fahren, weil wir damit bei unserer ersten Zugfahrt von Polonnaruwa nach Valaichchena schon so gute Erfahrungen gemacht hatten. Aber der Mann am Ticket-Schalter hat mich dann zu einem zweiter Klasse Ticket überredet (p.P. 160 Rs), mit der Begründung, die dritte Klasse wäre total überfüllt , was allerdings zumindest bei der Abfahrt des Zuges noch nicht so war. Wir hatten zunächst die Befürchtung, dass wir in der zweiten Klasse unter lauter Touristen sitzen würden, diese hatte sich allerdings nicht bestätigt. Auch viele Einheimische fahren zweiter Klasse und eigentlich gab es zur dritten Klasse gar keinen großen Unterschied (auch was die Sitze betrifft). Und auch hier fanden wir wieder einen Fensterplatz und konnten durch das geöffnete Fenster eine frische Brise und die schönen Ausblicke auf der landschaftlich ganz besonders reizvollen Zugstrecke genießen...
Castlereigh Family Cottages, Dickoya Auf der langen Rückfahrt an die Westküste (von Ella nach Veyangoda, unserem Zielbahnhof, immerhin 8 Stunden) haben wir auf halber Strecke eine Zwischenübernachtung eingelegt . Wir haben uns für das Castlereigh Family Cottage bei Dickoya entschieden, im westlichen Teil des Hochlandes gelegen. Auf diese Weise konnten wir auch noch eine andere wunderschöne Gegend kennenlernen. Am Bahnhof in Hatton wurden wir von einem Tuk Tuk abgeholt, das der Manager unseres neuen Domizils nach Absprache per e-mail bereits für uns organisiert hatte (500 Rs). Die beiden Cottages liegen sehr malerisch inmitten ausgedehnter Teeplantagen direkt am Ufer des Castlereigh Reservoirs. Wir hatten das kleinere der beiden Cottages (mit zwei Schlafzimmern) ganz für uns alleine. Die Mahlzeiten wurden extra für uns zubereitet und in unserem privaten Esszimmer serviert. Das abendliche Rice and Curry und auch die String Hoppers zum Frühstück waren sehr lecker!!! Wir haben uns überhaupt sehr liebevoll umsorgt gefühlt, sowohl die Küchencrew als auch Ganesh, der Manager, haben sich sehr aufmerksam um uns gekümmert und uns jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Selbst ein paar gekühlte Bier am Abend waren kein Problem und wurden extra noch schnell für uns besorgt.
Am Nachmittag nach unserer Ankunft und am nächsten Morgen haben wir ausgiebige Spaziergänge durch die Teeplantagen und am See entlang unternommen. Es empfiehlt sich dabei unbedingt, lange Hosen und geschlossene Schuhe zu tragen. Wir hatten nämlich eine unliebsame Begegnung mit einem Blutegel, der sich an meinem nackten Fuß festgesaugt hatte. Aber auch diesbezüglich wurde uns von den freundlichen Mitarbeitern unseres Cottages schnell geholfen. Man hat uns Salz gegeben, und als wir dieses über den Blutegel gestreut hatten, hat er auch sofort losgelassen ;-). Allerdings hat es noch lange Zeit ziemlich nachgeblutet und wir waren froh an unserem Verbandsmaterial. Auf dem Rückweg zum Bahnhof haben wir dann auch noch der Christ Church of Warleigh einen kurzen Besuch abgestattet, einem schmucken kleinen Kirchlein, das sehr malerisch auf einem Bergvorsprung thront, mit herrlichem Blick über das Castlereigh Reservoir und die weiten Teefelder...
Zugfahrt von Hatton nach Veyangoda Am Bahnhof in Hatton mussten wir erstmal wieder eine Weile warten, bis der Ticket Counter öffnete. Wir haben uns dann erneut für die zweite Klasse entschieden und schließlich hat uns der Zug um 10.30 Uhr gemütlich Richtung Westküste geschaukelt (Fahrtdauer ca. 4 Stunden). Auch dieser Zug war relativ pünktlich, allerdings wurde es ab Kandy ziemlich voll in unserem Zugabteil...
Wir sind nicht bis Colombo durchgefahren, sondern schon vorher in Veyangoda ausgestiegen. Von dort haben wir uns ein Tuk Tuk genommen, das uns in unser Abschlusshotel in Negombo gebracht hat (1500 Rupies, Fahrtdauer ca. 40 Minuten). Die letzten zwei Tage haben wir dann genutzt, um das nette Fischerstädtchen Negombo mit dem Fahrrad zu erkunden, vor der langen Heimreise nochmal ein wenig auszuruhen und um ein paar letzte Einkäufe zu tätigen.
Negombo Die kleine sympathische Hafenstadt liegt an der Westküste unweit des internationalen Flughafens von Colombo. Nördlich von Negombo haben sich entlang des weitläufigen breiten Strandes viele Hotels angesiedelt. Man findet in der hinter den Hotels verlaufenden Sea Street die übliche touristische Infrastruktur mit Souvenirläden, Reisebüros , Restaurants und Bars. Auch Fahrräder kann man dort leihen (was auch wir gemacht haben ;-)) Im Ortskern von Negombo sieht man dagegen kaum Touristen. Das Stadtbild wird geprägt von vielen Kirchen, lebhaftem Verkehr, hübschen kolonialen Häuserfassaden, dem malerischen Dutch Kanal und bunten Märkten. Insbesondere der Fischmarkt ein paar hundert Meter südlich der Brücke über die Lagune in der Mankuliya Road (neben einer weiteren Brücke) lohnt am frühen Morgen einen Besuch...
Wir haben uns für die letzten drei Nächte in Negombo im Jetwing Lagoon eingemietet, einem sehr stilvollen Hotel, 7 Kilometer südlich vom Stadtkern sehr ruhig zwischen Meer und Lagune gelegen. Es wurde von Geoffrey Bawa errichtet , einem bekannten und renommierten Architekten. Die Architektur ist geprägt durch klare Strukturen und großzügige Räume. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Dadurch, dass wir für zwei Tage Fahrräder gemietet hatten (insgesamt 1000 Rs), war auch die abgeschiedene Lage für uns kein Problem. Wir haben für die Strecke in den Ortskern hinein bei gemütlicher Fahrweise etwa eine halbe Stunde gebraucht. Auch unterwegs gab es schon viel zu sehen, so dass die Fahrt recht kurzweilig und schön war. Auch als eines unserer Fahrräder Luft verloren hatte, war es kein Problem, an der Straße eine kleine Werkstatt zu finden, wo man uns für wenige Rupies helfen konnte. Über Nacht konnten wir unsere Fahrräder im Hotelgarten unterstellen, so dass wir am nächsten Morgen gleich nach Tagesanbruch zum Fischmarkt fahren konnten. Da sich das Hotel auf einer von Nord nach Süd verlaufenden schmalen Landzunge zwischen offenem Meer und Lagune befindet, konnten wir morgens den Sonnenaufgang über der Lagune und abends den Sonnenuntergang über dem Meer genießen ;-). Der Strand ist dort naturbelassen. Es war sehr romantisch abends da zu sitzen und das feurige Farbenspiel zu beobachten. Nachdem die Sonne untergegangen war, sind in der Skyline von Colombo, die vom Strand aus zu sehen war, allmählich die Lichter angegangen...
Unsere Reise neigt sich hier dem Ende zu. Bevor ich nun auch meinen Reisebericht abschließen werde, möchte ich jedoch noch von einem schönen Erlebnis erzählen, das wir an unserem letzten Tag im Stadtzentrum von Negombo hatten und das wir immer mit dieser Stadt und mit Sri Lanka verbinden werden. Wir waren auf der Suche nach einem bestimmten Supermarkt (Arpico), der uns zum Einkaufen von Tee empfohlen worden war, und waren deshalb mit unseren Fahrrädern in der belebten Innenstadt unterwegs. Wir haben mehrmals nach dem Weg gefragt und haben auch immer sehr freundliche Antworten erhalten, allerdings wurden wir ständig in eine andere Richtung geschickt und haben den Arpico einfach nicht gefunden. Mit unseren Fahrrädern eingekeilt in dichtem Sri Lankischen Verkehr, waren wir allmählich völlig am Ende und wollten schon aufgeben. Da bin ich doch nochmal in einen Laden rein um noch einmal nachzufragen. Die Verkäuferin hat mich nicht verstanden und hat aus dem Nebenzimmer ihre Chefin herbei geholt. Diese versuchte zunächst, mir den Weg zu erklären, deutete dann aber entschlossen an, ihr zu folgen und verließ den Laden. Draußen hielt sie ein Tuk Tuk an, setzte sich rein und sagte, wir sollten mit unseren Fahrrädern dem Tuk Tuk hinterherfahren, sie würde uns hinbringen. Es ging in Höllentempo kreuz und quer durch die Innenstadt (wir hätten den Weg niemals alleine gefunden) und irgendwann deutete sie nach links - und tatsächlich, da war er, unser sehnlichst herbeigewünschter Arpico ;-). Wir wollten uns dann bei der freundlichen Ladenbesitzerin bedanken und zumindest das Tuk Tuk bezahlen, aber sie fuhr einfach fröhlich winkend davon...
Nachdem wir in den letzten Jahren mit schöner Regelmäßigkeit unsere geliebten Inseln im Golf von Thailand bereist haben (siehe entsprechenden Reisebericht) sollte es dieses Jahr mal etwas anderes sein. Unsere Wahl fiel sehr schnell auf Sri Lanka, das schon länger auf unserer Wunschliste stand und das wir aber bisher noch nie bereist hatten - also völliges Neuland für uns. Nach langer Recherche in Reiseführer und Internet und mit Hilfe von Freunden, die in den 90er Jahren längere Zeit in Sri Lanka gelebt haben, stand dann unsere Reiseroute fest. Blieb nur noch die Frage zu klären: Wie kommen wir von A nach B? Nachdem unsere Freunde uns eher davon abgeraten hatten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen (weil zu chaotisch und überfüllt) haben wir beschlossen, die ersten Strecken mit einem privaten Fahrer zurückzulegen und dann vor Ort zu entscheiden, wie wir weiter reisen wollen. Letztendlich sind wir aber nach einer Woche Eingewöhnung nur noch mit Zug und Bus gefahren und haben damit ausschließlich gute Erfahrungen gemacht ;-). Da wir gerne auf "Nummer sicher" gehen, haben wir alle Unterkünfte bereits im Vorfeld gebucht bezw. reserviert. Und dann hieß es nur noch Vorfreude genießen...
Eckdaten der Reise Reisezeitraum: September / Oktober 2014 Reisedauer: 23 Übernachtungen Reisestationen: Kandy, Sigiriya, Polonnaruwa, Passikudah, Ella, Dickoya, Negombo Unterkünfte: Hotel Cinnamon Citadel in Kandy, Lal´s Homestay in Sigiriya, Primate Center Lodge in Polonnaruwa, Hotel Uga Bay Resort in Passikudah, Waterfalls Homestay in Ella, Castlereigh Family Cottages in Dickoya und Hotel Jetwing Lagoon in Negombo. Die Hotels haben wir bei DERTOUR bezw. Meiers Weltreisen gebucht. Das ist in der Regel günstiger als direkt übers Hotel oder andere Vermittler und oft kann man auch noch spezielle Sparangebote ausnutzen. Die einfacheren Unterkünfte und Homestays haben wir per e-mail direkt beim Betreiber bezw. Besitzer der Unterkunft reserviert. Eine gute Internetseite, (nicht nur) um nette Guesthouses zu finden, ist www.backpacktosrilanka.com. Eine Übersicht über die Unterkünfte an den jeweiligen Orten findet man natürlich auch immer bei Tripadvisor und in den Stefan Loose Travel Handbüchern (diese gehören eigentlich stets zu meinen bewährten Quellen) oder lonelyplanet. Flug: mit Qatar Airways (gute Airline und manchmal sehr preisgünstige Angebote, in unserem Fall 488 Euro p.P. inklusive Zug zum Flug) Reisebegleiter: Stefan Loose Travel Handbuch Sri Lanka
Sri Lanka als Reiseland Obwohl Sri Lanka nur in etwa so groß ist wie Bayern, hat es eine unglaubliche Vielfalt an kulturellen Sehenswürdigkeiten, Naturschönheiten, Nationalparks und Stränden zu bieten. Bereits bei der Reiseplanung merkt man sehr schnell, dass es wohl mit einer Reise nicht getan ist. Wenn man die Highlights nicht nur abhaken will sondern auch wirklich genießen, kommt man nicht umhin, sich zu beschränken. Auf diese Weise haben wir bereits schon die nächsten zwei Sri Lanka Reisen "in der Tasche" ;-) Wichtig bei der Reiseplanung ist auch, die Monsunzeiten zu beachten. So sind die schönen Strände an der West- und Südküste am besten zwischen November und April zu bereisen und das kulturelle Dreieck und die Strände im Osten am besten von Mai bis Oktober. Im Vergleich zu Thailand ist Sri Lanka noch etwas ursprünglicher und die touristische Infrastruktur ist noch nicht so ausgebaut (von den Touristenhochburgen an der Westküste vielleicht mal abgesehen, die wir aber nicht bereist haben). Restaurants außerhalb der Unterkünfte gibt es eher selten, allerdings gibt es überall kleine Tea Shops, wo man auch Snacks zu sich nehmen kann. Die rezenten Rotis und Samosas (gefüllte Teigtaschen) sind genau das richtige für den kleinen Hunger zwischendurch ;-). Sobald man an einem der wenigen Tische Platz genommen hat, bekommt man einen Teller mit einer Auswahl dieser leckeren aber auch scharfen Teile vor sich hingestellt, und man kann dann davon essen soviel man mag. Der Rest wird einfach wieder abgeräumt. Bezahlen muss man nur was man konsumiert hat. Die Hauptmahlzeiten nimmt man am besten in der Unterkunft zu sich. Bei den Hotels gehörten neben vielen Sri Lankischen Spezialitäten morgens beim Frühstück auch frisch gepresste Säfte und leckere Shakes zum Standard, was besonders ich sehr genossen habe ;-). Neben Hotels und Guesthouses gibt es auch viele Homestays, also Zimmer, die von Familien in ihrem privaten Haus angeboten werden. Dies war für uns eine besonders schöne Erfahrung. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und liebevoll umsorgt. Gegessen wird mit wenigen anderen Gästen gemeinsam um den großen Familienesstisch herum. In der Regel gibt es zum Abendessen Rice and Curry. Dabei werden mehrere kleine Schalen mit den verschiedensten, wiederum ziemlich scharfen aber sehr schmackhaften Gerichten in der Mitte des Tisches bereit gestellt und jeder kann sich nach Herzenslust davon bedienen. Wenn eine Schale leer ist, wird sie sogleich wieder aufgefüllt. Die Basis bildet natürlich Reis. Bier und andere Alkoholika gibt es nur in speziellen Wine Stores zu kaufen. Die sind allerdings meist etwas versteckt und nicht so leicht zu finden. Die Besitzer der Guesthouses oder Homestays kümmern sich aber schon darum, dass der Vorrat an gekühltem Bier nicht ausgeht ;-). Ansonsten findet man hier und da auch Supermärkte, wo man sich mit Wasser und Sonstigem eindecken kann. Saisonales Obst wird nicht nur auf den bunten Märkten, sondern auch häufig am Strassenrand angeboten. An allen für Touristen relevanten Orten gibt es Geldautomaten (ATMs), wo man sich mit Bargeld eindecken kann (Tipp: mit der Sparcard der Postbank - 10 Abhebungen pro Kalenderjahr kostenlos - und der DKB Kreditkarte bezahlt man beim Abheben an den ATMs nur die ortsüblichen Gebühren der einheimischen Banken, und selbst diese kann man sich bei der DKB nach Rückkehr in Deutschland wieder zurückerstatten lassen). Wenn man Wäsche waschen lassen möchte, können das die Unterkünfte in der Regel organisieren. Es gibt allerdings nicht an jeder Ecke ein Schild mit "Laundry" wie z.B. in Thailand. Zum Aufladen von elektronischen Geräten sind Adapter nötig, wir haben meist zusätzlich noch einen Dreierstecker mit Verlängerung dabei. Das Herumreisen im Land ist kein Problem, von einem Mietwagen sollte man allerdings grundsätzlich Abstand nehmen, weil der Verkehr (Linksverkehr) doch ziemlich chaotisch ist. Wenn man es komfortabel und einfach mag, kann man sich einen privaten Fahrer nehmen. Das lässt sich in jedem beliebigen Ort leicht organisieren, in der Regel können die Unterkünfte dabei helfen. Aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man überall hin. Besonders gemütlich und schön ist es , mit dem Zug zu reisen. Wir haben damit nur gute Erfahrungen gemacht. Unsere Züge waren immer recht pünktlich und auch nicht überfüllt und wir haben immer Sitzplätze bekommen. Allerdings bedürfen die Fahrpläne, die im Stefan Loose Reiseführer abgebildet sind, einer Überprüfung vor Ort, da die Zeiten nicht immer gestimmt haben. Auch mit den vielen Überlandbussen kommt man gut von A nach B. Man braucht dabei aber ein wenig Hilfe von Ortsansässigen, um die richtigen Abfahrtsorte und -zeiten herauszufinden. Außerdem sind die Busse oft nur in Sri Lankischer Sprache beschriftet. Aber Hilfe findet man eigentlich immer und überall. Im Nahverkehr nimmt man am besten eines der vielen Tuk Tuks (laut knatternde dreirädrige Taximotorräder), die überall im Land präsent sind. Aber auch Fahrräder gibt es häufig zu mieten, oft auch in den Unterkünften.
Ich denke, das reicht erstmal als kleine Einführung. Wenn man das Land individuell bereisen möchte, empfiehlt es sich sowieso, sich bereits im Vorfeld mittels eines guten Reiseführers (z.B. dem von Stefan Loose) gründlich einzulesen, um sich mit Land und Leuten vertraut zu machen. Apropos Leute: Wir haben die Menschen in Sri Lanka als sehr herzlich, offen und hilfsbereit erlebt. Überall wird freundlich zurückgelächelt und wir haben uns sehr wohl und willkommen gefühlt. Die Menschen sind tief in ihren Religionen verwurzelt und religiöses Leben ist überall präsent. Besonders bemerkenswert ist, dass Buddhisten, Hindus, Christen und Muslime sehr friedlich miteinander und nebeneinander leben. Sehr augenscheinlich wird das in Kandy. Dort sind z.B. der Zahntempel (ein sehr bedeutendes buddhistisches Heiligtum s.u.), ein hinduistischer Devale (Pattini Devale), sowie eine katholische Kirche (St. Pauls Church) dicht nebeneinander auf einem Areal angesiedelt. Genau genommen sind diese liebenswerten Menschen schon Grund genug, das Land zu bereisen...
Ankunft am Flughafen Colombo und Weiterfahrt nach Kandy Wir hatten schon im Vorfeld per e-mail einen Fahrer bestellt, der uns vom Flughafen abholen und nach Kandy bringen sollte (über Malik vom Palmgarden Guesthouse in Kandy, www.palmgardenkandy.lk). Das hat auch wunderbar geklappt und wir haben 45 Euro in bar bei Ankunft in Kandy dafür bezahlt. Noch am Flughafen haben wir uns an einem der ATMs mit Bargeld (1 Euro = 163 Rupies) und in einem kleinen Shop mit einer Sri Lankischen SIM Karte für unser Smart Phone eingedeckt. Damit konnten wir nicht nur sehr preisgünstig telefonieren sondern auch überall ins Internet. Die Fahrt nach Kandy hat ca. 3 Stunden gedauert. Unterwegs haben wir viele kleine Ortschaften passiert, die sich auf bestimmte Verkaufsartikel spezialisiert haben. So gab es z.B. in einem Ort entlang der Strasse überall Autozubehör zu kaufen, in einem anderen fast ausschließlich Korbwaren, im nächsten Töpferwaren und im übernächsten wiederum quitsche buntes Plastikspielzeug... Wir kamen also schon auf der Fahrt aus dem Staunen nicht mehr raus ;-) In Kandy haben wir uns für 4 Übernachtungen im Cinnamon Citadel einquartiert, einem schönen, ruhigen Hotel mit Pool, etwa 15 Tuk Tuk Minuten vom lebhaften Zentrum Kandys entfernt (pro Strecke 300 Rupies), sehr malerisch am Mahaweli River gelegen. Genau das Richtige, um erstmal in aller Ruhe anzukommen.
Kandy Kandy liegt so ziemlich in der Landesmitte in den nördlichen Ausläufern des Hochlandes und ist die zweit größte Stadt Sri Lankas. Es beherbergt mit dem berühmten Zahntempel (Sri Dalada Maligawa) eines der wichtigsten buddhistischen Heiligtümer. Wir haben den Zahntempel, in dessen Reliquienschrein ein Eckzahn Buddhas aufbewahrt sein soll, am frühen Morgen um 5.30 Uhr besucht, zur ersten Puja Zeremonie des Tages. Solche etwa eineinhalbstündigenTrommelzeremonien gibt es auch um 9.30 Uhr und 18.30 Uhr. Als wir ankamen war es noch dunkel. Weiß gekleidete Menschen strömten andächtig mit Blumenschalen in den Händen über den Platz und meditative Mönchsgesänge (aus Lautsprechern) zauberten eine mystische Atmosphäre über das weitläufige Tempelgelände (die Mönchsgesänge leiten immer ca. eine halbe Stunde vor Beginn die Puja Zeremonien ein). Wir mussten zunächst am Kassenhäuschen eine Weile warten, bis jemand gefunden war, der die Eintrittsgebühr von 1000 Rupies p.P. kassieren konnte. Offensichtlich hatte man so früh am Morgen noch nicht mit Touristen gerechnet. Als wir dann den Tempel betreten durften, waren wir absolut fasziniert und gebannt von den vielen Gläubigen, die in tiefer Verehrung und in innigem Gebet im oberen Stockwerk des Tempels im Vorraum vor dem Reliquienschrein verweilten, manchmal kniend, oft stehend oder sitzend, und immer voller Andacht, Innigkeit und Hingabe. Wir waren davon selbst tief berührt, insbesondere auch weil uns die Gläubigen sehr herzlich in ihren Reihen aufgenommen haben und uns nicht den Eindruck vermittelten, zu stören. Allerdings waren wir zu dieser frühen Stunde auch wirklich die einzigen Touristen in dieser weißen Woge der Gläubigen.
Ein ähnlich bewegendes Bild bot sich mir am nächsten Tag beim Besuch des heiligen Bodhi Baumes (Buddhisten verehren diesen Baum, unter dem der Überlieferung nach Buddha seine Erleuchtung erlangte), der sich auf dem Gelände des hinduistischen Pattini Devales befindet, und später auch bei der vormittäglichen Puja Zeremonie im Pattini Devale selbst. Mein Mann durfte leider nicht mit hinein, weil er vergessen hatte, sich eine lange Hose anzuziehen. Er konnte sich auch kein Tuch oder ähnliches leihen, um sich zu bedecken, wie wir das schon in Thailand erlebt hatten, sondern er musste draußen bleiben. Grundsätzlich müssen bei Frauen Schultern und Knie bedeckt sein und für Männer sind lange Hosen vorgeschrieben. Außerdem müssen vor Betreten der religiösen Stätten die Schuhe ausgezogen werden.
An einem Sonntag haben wir dann auch noch einen frühmorgendlichen Gottesdienst in der katholischen St .Pauls Church besucht. Dieses Erlebnis war aber eher ernüchternd. Wir wurden unter den wenigen katholischen Gläubigen bei der Frühmesse um 6.45Uhr, die an einem Nebenaltar stattfand, zwar auch sehr freundlich aufgenommen, der Gottesdienst in englischer Sprache war aber eher trocken und spartanisch gestaltet, keine Untermalung mit Liedern oder Musik . Der darauffolgende Gottesdienst um 7.45Uhr war etwas zahlreicher besucht und fand im Hauptschiff statt. Vielleicht wird dieser ja etwas anders gefeiert. Die Kirchentüren standen während des Gottesdienstes nach allen Seiten offen, so dass ein kühlendes Lüftchen und Vogelgezwitscher zu uns hereinwehte, was ich wiederum sehr schön fand ;-).
Kandy selbst ist ein quirliges Städtchen, das sich rund um einen See erstreckt. Es ist sehr schön, an diesem See entlang zu flanieren oder ihn zu umrunden (dauert gemütlich eine knappe Stunde). Kleine Sitzbänke laden hier und da zum Verweilen ein. Auch die Einheimischen genießen dort das eine oder andere Päuschen. Besonders romantisch ist es abends zwischen 18Uhr und 18.30Uhr, wenn die Mönchsgesänge vom Zahntempel herüber wehen, der Abendhimmel in leuchtenden Farben glüht und hunderte Fruitbats (Flughunde) über See und Zahntempel hinweg fliegen - ein wunderbares Naturschauspiel...
Ein weiterer netter Spaziergang führt zum Bahirawakanda Buddha hinauf, der hoch über der Stadt auf einem Hügel thront. Man hat von dort oben eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt und das Umland, insbesondere wenn man noch die vielen Treppenstufen erklimmt, die hinter der 28m hohen Statue zu einer kleinen Aussichtsplattform hinaufführen.
Natürlich lohnt es sich auch mal eine Runde über den schönen Markt von Kandy zu schlendern. Das ist insbesondere bei Regen eine gute Idee, denn die Markthallen, die sich um verschiedene Innenhöfe herum gruppieren, sind überdacht. Es regnet wohl relativ häufig in Kandy, bei uns eigentlich jeden Nachmittag ab ca. 14 Uhr - man konnte die Uhr danach stellen ;-). Die kunstvoll drapierten tropischen Früchte sind eine Augenweide und auch sonst gibt es so manches Interessante und Exotische zu bestaunen. Es gibt in Sri Lanka alleine 30 verschiedene Bananensorten und wenn man sich ein wenig durchprobiert, kann man seine Lieblingssorte finden. Meine liebsten Bananen waren die kleinen Lemon Bananas, die so herrlich zitronig schmecken. Eine Besonderheit sind auch die sehr aromatischen roten Bananen, die es nur in Sri Lanka gibt. Allerdings sind diese auch etwas teurer. Sie kosten in etwa doppelt so viel wie die gelben Bananen (für 2 Stück haben wir 40 Rupies bezahlt). Auf dem Markt findet man auch ein paar kleine Tea Shops, wo man sich mal eine Weile niederlassen und das bunte Treiben in aller Ruhe beobachten kann.
Besonders schön für eine kleine Pause zwischendurch geeignet ist ein Besuch in der Bar des alt ehrwürdigen Queens Hotels am Seeufer beim Zahntempel, in dem 1911 schon Hermann Hesse logiert hat (er hat in seinem Buch "Aus Indien" u.a. auch seine Eindrücke vom damaligen Kandy beschrieben). Sehr nett in bequemen Korbstühlen sitzt man aber auch im "The Pub" auf einer Veranda im ersten Stock mit Aussicht auf die belebte Dalada Veediya. Abends kann man noch eine der vier verschiedenen Kandy Dance Shows besuchen, die etwa eine Stunde dauern und einen guten Einblick in die musikalischen und tänzerischen Traditionen Sri Lankas geben (Eintritt 500 Rupies). Wir haben die Show um 17 Uhr in der Red Cross Society besucht und waren sehr beeindruckt von der Professionalität der Musiker und Tänzer und können sie auch wärmstens weiter empfehlen. Die anderen Shows beginnen alle um 17.30Uhr.
Unser Fazit: Es lohnt sich durchaus, ein paar Tage in Kandy einzuplanen. Wenn man den Besuch an den Anfang der Reise stellt, so wie wir, ist es auch gut eine ruhige Unterkunft außerhalb des ziemlich lauten und schadstoffgeschwängerten Stadtzentrums zu haben, um sich erstmal in aller Ruhe akklimatisieren zu können. Wenn man es später in eine Rundreise einbaut, kann es durchaus auch Sinn machen, ein Hotel (z.B. das legendäre Queens Hotel) oder ein Guesthouse näher am Zentrum zu nehmen, um gleich direkt im Geschehen zu sein. Man kann von Kandy aus auch Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen, z.B. zu ein paar sehenswerten Tempeln außerhalb der Stadt, in den botanischen Garten von Peradeniya oder in das Udawattakele Schutzgebiet. Wir hatten während der Zeit unseres Aufenthaltes einen super netten und zuverlässigen Tuk Tuk Fahrer, er hieß Sunil. Wir hatten ihn gleich am ersten Tag vor unserem Hotel kennengelernt und waren sehr zufrieden mit ihm. Deshalb haben wir uns seine Handynummer geben lassen und sind fortan nur noch mit ihm gefahren. Wir haben ihn angerufen, wenn wir ein Tuk Tuk brauchten und innerhalb weniger Minuten war er dann da, um uns abzuholen. Selbst als wir früh morgens um 5 Uhr zum Zahntempel gefahren werden wollten, stand er pünktlich zur vereinbarten Zeit vor unserem Hotel. Leider haben wir seine Handynummer nicht mehr, aber wir können ihn von Herzen weiterempfehlen.
Weiterfahrt nach Sigiriya Unser nächstes Ziel hieß Sigiriya. Wir haben dort in Lal´s Homestay übernachtet, das wir auch sehr empfehlen können (näheres s.u.). Bereits im Vorfeld haben wir per e-mail mit Lal ausgemacht, dass er uns in Kandy abholt (40 Euro, reine Fahrtzeit gute 2 Stunden). Das hat auch alles wunderbar geklappt. Unterwegs hatten wir noch neben einer Stärkungspause in einem Tea Shop zwei Besichtigungsstops eingebaut. Einen kurzen bei den wenig besuchten Ruinen des buddhistischen Nalanda Klosters, sehr idyllisch und einsam an einem See gelegen (etwa auf halbem Wege zwischen Matale und Dambulla, der Besuch ist kostenfrei), und einen ausgiebigen bei den berühmten, zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Höhlentempeln des Dambulla Raja Maha Vihara...
Die Höhlentempel von Dambulla Um die wunderschönen Höhlenkammern besuchen zu können, die auf einem Bergrücken in den Fels geschlagen wurden, muss man, nachdem man die saftige Eintrittsgebühr von 1500 Rs entrichtet hat (unbedingt beim offiziellen Ticketcounter die Tickets lösen, denn manchmal werden wohl von gewieften Betrügern auch ungültige Tickets an den Mann oder die Frau gebracht...), erst einmal über viele Stufen nach oben steigen. Unterwegs kann man schon herrliche Ausblicke in die weite Landschaft genießen, was die körperliche Anstrengung ein wenig vergessen lässt. In nördlicher Richtung zeichnet sich auch schon der markante Sigiriya Felsen am Horizont ab. Oben angekommen heißt es dann erstmal, sich seiner Schuhe entledigen, bevor man das Tempelareal betreten darf. Wenn man nicht das Glück hat, dass der Himmel bewölkt ist (wie bei uns), sind Socken eine gute Empfehlung, um sich auf den heißen Steinen nicht die Füsse zu verbrennen ;-). Die fünf Höhlenkammern selbst sind prachtvoll mit Ornamenten und religiösen Motiven ausgemalt und mit vielen großen und kleineren liegenden, stehenden oder sitzenden Buddha Figuren bestückt. Die grösste und schönste Höhle ist die zweite und es lohnt sich durchaus, darin eine Zeit lang zu verweilen und diese großartige Schönheit auf sich wirken zu lassen. Wir waren wirklich tief beeindruckt und können den Besuch dieser Höhlen unbedingt empfehlen!
Sigiriya Im Lal´s Homestay angekommen wurden wir von der ganzen Familie sehr herzlich empfangen. Sobald man uns unser Zimmer gezeigt hatte, wurde uns auch sogleich ein sehr leckerer gekühlter Fruchtsaft direkt an den Sitzplatz vor unserem Zimmer auf einer großen überdachten Gemeinschaftsveranda serviert. Eine sehr nette Willkommensgeste, über die wir uns sehr gefreut haben. Wir hatten auf Wunsch eines der beiden größeren Zimmer bekommen und es war einfach, aber sehr nett eingerichtet und blitzsauber, mit Moskitonetz, Ventilator und eigenem Bad. Wir haben nach einem sehr leckeren Abendessen (Rice and curry ;-)) und einigen gekühlten Lions Bieren, die Lal immer wieder für uns und die anderen Gäste "aus dem Hut gezaubert" hat, in den bequemen Betten sehr gut geschlafen. Es war uns auch nicht zu warm, obwohl wir normalerweise eine Klimaanlage zum Schlafen bevorzugen und mehrmals der Strom ausfiel (unsere Taschenlampe hatte uns dabei gute Dienste erwiesen ;-)). Nach einem frühen Morgentee bezw.- Kaffee auf der Veranda, hat uns Lal dann mit seinem Motorrad zum Sigiriya Felsen gefahren (ca. 5 Minuten), so dass wir den Felsen gleich nach Öffnung des Ticket Counters um 7 Uhr noch vor dem grossen Massenansturm der anderen Touristen erklimmen konnten (wirklich sehr zu empfehlen!). Der Eintritt betrug ca. 3500 Rs , ich weiß es leider nicht mehr ganz genau... Schon der Weg vom Kassenhäuschen durch die ausgedehnten Gärten mit Seerosenteichen im frühen Morgenlicht war wunderschön. Aber so schnell durch nichts zu toppen war der Ausblick von ganz oben. Der Rundumblick in die weiten Landschaften war einfach atemberaubend. Der mühsame Aufstieg über viele Treppenstufen lohnt sich unbedingt. Man kann ja hin und wieder eine Verschnaufpause einlegen und von überall herrliche Ausblicke genießen. Und schließlich liegt auch noch ein ästhetischer und künstlerischer Höhepunkt auf halbem Wege nach oben: Die berühmten, wirklich liebreizenden Wolkenmädchen, die in wunderbar zarten und dennoch leuchtenden warmen Farben zur Erbauung des mächtigen Königs in einem Felseinschnitt an Höhlenwände gemalt wurden. Einige davon sind noch recht gut erhalten bezw. bisweilen etwas unbeholfen restauriert. Lal´s Frau Naneli hat uns eine Breakfast Box mitgegeben und wir haben uns dann oben auf dem Felsen erstmal unser Frühstück schmecken lassen. Wir waren zu dieser frühen Stunde sehr lange ganz alleine dort oben und es war einfach nur "amazing", mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben... Wir haben uns dann auch sehr viel Zeit gelassen und sind erst wieder vom Felsen abgestiegen, als es später allmählich voll wurde ;-). Unten angekommen haben wir noch, auf Lal´s Rat hin, das baulich sehr ansprechende und durchaus interessante Museum besucht: Wirklich sehr empfehlenswert und wahrlich ein guter Rat...
Nachdem uns Lal am vereinbarten Treffpunkt wieder abgeholt hat (ein Anruf genügte und 5 Minuten später war er da...), hieß es für uns leider, Sachen zusammen packen, denn um 12 Uhr hatten wir mit Lal´s Bruder schon die Abholung vereinbart. Er hat sich angeboten, uns mit seinem Minivan für 5000 Rs nach Polonnaruwa zu bringen (Fahrtzeit ca. eineinhalb Stunden). Der Abschied von Lal und seiner liebenswerten Familie fiel uns schwer. Wir wären gerne noch etwas länger geblieben...
Polonnaruwa In Polonnaruwa waren wir für 3 Nächte in einem der Gästezimmer der Primate Center Lodge einquartiert (www.primates.lk). Es handelt sich dabei um eine Affenforschungsstation unter Leitung des Biologen Dr. Wolfgang Dittus, der diese Station vor über 40 Jahren aufgebaut hat und diese auch heute noch leitet. Es werden dort verschiedene sehr interessante und empfehlenswerte Touren angeboten, um die dort lebenden Affenarten in ihrem natürlichen Umfeld zu beobachten. So haben wir z.B. am ersten Abend die Tour "Loris by Night" mitgemacht, die uns unter Begleitung von zwei erfahrenen Mitarbeitern der Station in den nächtlichen Dschungel führte, der die Lodge umgibt. Schlankloris sind sehr kleine, zierliche, nachtaktive Affen mit riesengroßen Augen. Ihr Körperbau mutet schon fast filigran an. Die Mitarbeiter leuchteten mit starken Taschenlampen die Bäume aus, um sie zu finden, und wir konnten sie dann in aller Ruhe im Lichtschein beobachten. Es war faszinierend, wie sie sich mit langsamen, zarten und anmutigen Bewegungen über die Äste bewegten. Eine sehr schöne Erfahrung. Am nächsten Morgen sind wir gleich bei Tagesanbruch um 5.30 Uhr mit Wolfgang Dittus zusammen zum Areal der alten Königsstadt aufgebrochen, um den dort heimischen Makaken (Ceylon-Hut-Affen), Grauen Languren (Hanuman-Languren) und Weißbartlanguren beim morgendlichen Erwachen und bei der Futtersuche zuzusehen. Die Tickets für die Ruinenstätten (25 US Dollar) wurden bereits im Vorfeld für uns besorgt, denn das Ticket Counter öffnet erst um 7.30Uhr. Die Tour dauerte etwa 3 Stunden und Wolfgang hat uns (in deutsch - er ist in Deutschland aufgewachsen) nebenbei sehr viel interessantes erzählt und erklärt . Trotzdem blieb immer noch sehr viel Zeit, um die Affen in aller Ruhe und Stille zu beobachten und zu fotografieren. Es war eine großartige und unvergessliche Erfahrung auf einem in frühes Sonnenlicht getauchten Felsen mitten im altehrwürdigen Ruinenfeld zu sitzen, dicht umgeben von den zahlreichen Mitgliedern einer Makakenfamilie, die um uns herum in aller Ruhe ihr ganz normales Affenfamilienleben lebten, und sich von uns nicht stören ließen. Wir konnten auch sehr klar verschiedene Individuen, Charaktere und Gesichter unterscheiden. Affe ist halt nicht gleich Affe ;-). Wir sahen Affenmamas mit zarten kleinen Affenbabys, wild herum tobende und miteinander spielende halbwüchsige Affenkinder, sich gegenseitig lausende oder Futter suchende Familienmitglieder. Es wurde nie langweilig, es gab immer was zu schauen und zu bestaunen. Walt Disney dreht gerade einen Film über eine der dort lebenden Makakenfamilien (wir sind dem Filmteam auch begegnet), der wohl im Frühjahr 2015 in die Kinos kommen soll (Monkey Kingdom). Alles in allem war es eine unglaublich schöne und interessante Erfahrung. Ein echtes Highlight auf unserer Reise.
Wolfgang hat uns dann zum Eingang zurückgebracht, wo wir uns Fahrräder mieten und damit noch den ganzen restlichen Tag in aller Ruhe und auf eigene Faust die Ruinen der alten Königsstadt besichtigen konnten. Zwischendurch haben wir eine Mittagspause in einem kleinen Restaurant in Old Town eingelegt und sind auch ein wenig durch das klimatisierte Museum geschlendert (auch sehr interessant, um sich ein wenig vorstellen zu können, wie das Ganze früher einmal ausgesehen hat). Die alte Königsstadt gehört ebenso wie schon die Höhlen von Dambulla und der Sigiriya Felsen zum UNESCO Weltkulturerbe. Das weitläufige Areal ist parkähnlich, sehr grün und beschaulich und die mehr oder weniger gut erhaltenen Baudenkmäler wirklich sehr sehenswert. Es lohnt sich, dort genügend Zeit einzuplanen. Mit dem Fahrrad in den Ruinenfeldern unterwegs zu sein, war sehr schön und entspannt und aufgrund der Weitläufigkeit des Areals auch durchaus empfehlenswert ;-)
Die Lodge selbst (in Polonnaruwa bekannt unter dem Namen Monkey Camp) befindet sich New Town, ca. 10 Fahrminuten von Old Town mit der alten Königsstadt entfernt, und grenzt direkt an den großen Stausee. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück haben wir einen ausgiebigen Spaziergang am See entlang unternommen: unglaubliche Weite, Stille, Fischerboote, die im See träge vor sich hin dümpeln...
Nachmittags dann ein Ausflug in den Kaudulla Nationalpark zum Elefantenbeobachten (Anfahrt zum Park etwa eine Stunde). Wir haben uns diese Safari vom Team der Primate Center Lodge organisieren lassen. Jeep und Fahrer ab/ bis Polonnaruwa haben uns 4500 Rs gekostet, dazu kam noch die Parkeintrittsgebühr zzgl. Steuern (zusammen nochmal ca. 4000Rs) und ein Trinkgeld für den Fahrer. Unserer Meinung nach hat sich die Safari gelohnt. Außer einer Gruppe Elefanten (etwa 10 Tiere), die wir in aller Ruhe so lange wir wollten beobachten konnten, gab es in der reizvollen Weite der steppenartigen Landschaft auch noch andere Tiere wie z.B. Pfauen und Adler zu bestaunen...
Die Primate Center Lodge selbst ist eher einfach gestaltet. Unser Zimmer war allerdings klimatisiert, sehr geräumig und recht gemütlich, mit viel Ablagefläche (großes Regal) und einem schönen Bad. Insgesamt war es mit zwei Einzelbetten und einem bequemen Doppelbett ausgestattet. Es befand sich in einem kleinen Gästetrakt mitten im Dschungel, mit gemeinsamer Veranda und gemeinsamem Wohnraum mit Fernseher und DVD Player (wir waren allerdings die einzigen Gäste). Abends konnten wir dort bei einem gekühlten Bier auch den einen oder anderen Film anschauen, den Wolfgang und sein Team über die Affenfamilien gedreht haben. Die sehr leckeren Mahlzeiten werden liebevoll von Ukku Banda zubereitet, einem älteren Koch, der schon seit über 40 Jahren für Wolfgang Dittus arbeitet. Sie werden gemeinsam um einen großen Tisch herum im Aufenthaltsraum eines anderen Gebäudekomplexes eingenommen, der sich an die Küche anschließt. Von dort aus gelangt man über einen Hinterhof zu den weiten Wiesen am Ufer des Sees... Das kleine Team um Wolfgang Dittus ist sehr freundlich und hilfsbereit und wir haben uns in der familiären Atmosphäre sehr wohl gefühlt.
Zugfahrt von Polonnaruwa an die Ostküste Wir hatten eigentlich ein Tuk Tuk bestellt, das uns zum Bahnhof fahren sollte, aber leider kam es nicht. Kurz entschlossen hat sich dann Chameera, der Senior Research Assistant, spontan bereit erklärt, uns zu fahren, damit wir den Zug um 10.40 Uhr noch erreichen konnten. Das war wirklich super nett und als wir ihm am Bahnhof dann ein wenig Geld dafür geben wollten (zumindest soviel, wie wir für das Tuk Tuk hätten bezahlen müssen) wollte er das Geld nicht annehmen. Das war eine unglaublich schöne Erfahrung und zeigt sehr gut die große unvoreingenommene Freundlichkeit vieler Sri Lanker, die eben nicht immer nur auf Geld aus sind, wie man manchmal vorschnell unterstellt. Später in Negombo hatten wir nochmal ein ähnliches Erlebnis (dazu aber an anderer Stelle mehr). Der Zug hatte Gott sei Dank ca. 10 Minuten Verspätung, so dass wir gerade noch unsere Tickets lösen konnten (3.Klasse p.P. 78 Rs - ich habe mich hier nicht verschrieben und ihr habt richtig gelesen: achtundsiebzig Rupies, das entspricht in etwa 50 Cent) und dann ging`s auch schon los. Die gemütliche Zugfahrt nach Valaichchena dauerte eineinhalb Stunden und wir haben wirklich jede Minute genossen ;-). Von allen Seiten wurden wir freundlich und interessiert, manchmal durchaus auch amüsiert, angelächelt . Irgendwie scheinen sich nicht viele Touristen in Dritte Klasse Abteile zu verirren. Unterwegs kamen immer wieder Händler durchs Abteil und man konnte sich mit allerlei Leckereien eindecken. So habe ich mir ein paar kleine Rotis schmecken lassen, die mit Shrimps überbacken waren. Etwas gewöhnungsbedürftig war allerdings, dass der Panzer des Meeresgetiers nicht entfernt war. Ein schneller Blick zu meinem Nachbarn zeigte mir, dass man diesen wohl ganz einfach mit ißt, was ich dann auch getan habe. Und siehe da, es schmeckte sehr gut! Der Zug war nicht voll (und schon gar nicht überfüllt ) und wir hatten einander gegenüber Sitzplätze auf gepolsterten guten Sitzbänken am offenen Fenster und konnten so sehr entspannt und schön die an uns vorüberziehende Landschaft genießen. Sogar einen wilden Elefanten haben wir gesehen...
In Valaichchena haben wir uns dann von einem der zahlreichen Tuk Tuks , die vor dem Bahnhof bereits auf Passagiere gewartet hatten, zu unserem Strandhotel in Passikudah fahren lassen (Fahrtzeit ca. 15 Minuten, 400 Rs). Und dann war erst mal eine Woche lang relaxen angesagt ;-)...
Uga Bay Resort in Passikudah Das Uga Bay ist ein richtiges Traumresort am langen feinsandigen Strand von Passikudah. Das Meer ist dort recht ruhig (von einem Riff geschützt) und ganz wunderbar zum ausgiebigen Schwimmen geeignet. Diese Region wird erst jetzt allmählich für den Tourismus erschlossen und entsprechend gibt es dort erst wenige Hotels. Das wird sich allerdings wohl schon bald ändern. Es wird viel gebaut, was die Optik bei Strandspaziergängen ein wenig stört. Außerdem fehlte uns ein bißchen die grüne Kulisse im Hintergrund und das Flair, das wir von den letzten Urlauben in Thailand (Koh Phangan) so sehr lieben gelernt hatten. Dafür lädt der weite Strand zu langen Strandspaziergängen ein. Wenn man nach Norden spaziert , kommt man zu ein paar großen Felsen nahe am Ufer im Wasser. Auf denen lässt es sich schön romantisch sitzen. Nach Süden kommt nach ein paar hundert Metern der öffentliche Strand (zwischen Amethyst und Centara Hotel), wo sich speziell am späten Nachmittag oder an Wochenenden sehr viele einheimische Familien am und im Wasser tummeln. Auch die ein oder andere Kuh verirrt sich dort schon mal an den Strand und es ist durchaus interessant, da ein bißchen zu verweilen. Wenn man noch weiter nach Süden geht kommt man nach dem Anilana Hotel schon bald an einen naturbelassenen, nur von wenigen Fischern genutzten Strand von dem aus man wunderbar romantische Sonnenaufgänge beobachten kann ;-) Noch ein Stück weiter kommt dann irgendwann der wunderschöne und noch völlig unbebaute Kalkudah Beach (dazu später aber noch mehr). Das Uga Bay Resort ist ein sehr stilvolles und schönes Resort am besten Strandabschnitt des Passikudah Beach. Direkt daneben liegt das Hotel Maalu Maalu, vom Strand her hübsch anzusehen, in traditioneller Architektur einem Fischerdorf nachempfunden. Wir würden es aber aufgrund der sehr eng nebeneinander gebauten doppelstöckigen Bungalows mit ziemlich kleinen und nicht sehr einladend wirkenden Terrassen wohl eher nicht buchen. Die Bungalows hatten zudem kaum Fenster und dürften innen recht dunkel sein. Das Uga Bay ist von der Architektur her etwas moderner gestaltet und die Zimmer sind alle weitläufig über das großzügige Areal verteilt . Sie haben große Fensterflächen zum Meer hin und schöne Balkone oder Terrassen, je nach Lage auch viele mit Meerblick. Am Strand gibt es sehr viel Platz, Privatsphäre auf dem Liegestuhl ist garantiert ;-). Auch der Poolbereich ist sehr einladend gestaltet, so dass sogar wir mal das eine oder andere Stündchen dort verbrachten, obwohl wir sonst eigentlich keine Poollieger sind. Alles in allem haben wir uns in diesem Resort sehr wohl gefühlt und können es mit bestem Gewissen weiterempfehlen. Außerhalb der Hotels gibt es allerdings bis jetzt keinerlei touristische Infrastruktur und eine Buchung mit Halbpension ist deshalb unbedingt anzuraten.
Wir haben uns hauptsächlich ausgeruht, viel gelesen und in aller Ruhe die vielen wunderbaren Eindrücke nachwirken lassen, die wir während unserer Reise schon gewonnen hatten. Aber einmal haben wir dann doch auch einen Ausflug gemacht und mit dem Fahrrad (im Uga Bay kostenlos auszuleihen) die nähere Umgebung erkundet . Wir waren zunächst am Kalkudah Beach, einem sehr langen, menschenleeren, feinsandigen, allerdings auch schattenarmen Strand. Dort war der Sand an der Wasserlinie so fest, dass wir sogar mit dem Fahrrad den Strand entlang fahren konnten - ein tolles Erlebnis! Der Kalkudah Beach ist noch völlig unberührt und außer ein paar Fischern, die in einer langen Reihe gemeinsam ihren Fang an Land gezogen haben, ist uns dort keine Menschenseele begegnet. Danach sind wir noch ein Stückchen der Hauptstraße entlang Richtung Valaichchena gefahren (sehr wenig Verkehr), bis wir einen netten Tea Shop gefunden hatten, wo wir uns eine Weile ausruhen und stärken konnten. Es war sehr schön, von unserem Tisch aus das Leben auf der Straße zu beobachten. Aufgefallen ist uns, dass sehr viele Einheimische auf Fahrrädern unterwegs sind - man sieht dort eigentlich mehr Fahrräder als Autos auf den Straßen. Bemerkenswert fanden wir auch ein paar Heiligenbildchen über dem Tresen: Dort waren in einer Reihe nebeneinander Abbildungen von hinduistischen (Krishna), buddhistischen (Buddha) und christlichen (Maria und Jesus Christus) Heiligen zusammen gefügt - wieder ein Indiz für die große religiöse Toleranz der Menschen. Das Fahrradfahren war auch trotz der großen Hitze sehr angenehm, denn durch den Fahrtwind hatte man immer ein kühlendes Lüftchen um die Nase (Ventilatoreffekt ;-))